Unser Besuch in San Antonio
Am ersten Freitag im Februar machten wir uns auf nach San Antonio. Wir sind nach der Arbeit losgefahren, damit wir den ganzen Samstag in San Antonio verbringen konnten. Zum Abendessen haben wir auf halbem Wege in
Weimar angehalten. Waehrend wir so unser Sandwich gegessen haben, haben wir natuerlich an Tobias gedacht, der im deutschen Weimar studiert.
Waehrend des Abendessens ist die Sonne untergegangen, so dass wir unsere Fahrt im Dunkeln fortsetzen mussten. Als wir dann nach San Antonio hereingefahren sind, hat Anke dann auf Ihrer Seite das Licht angemacht,
damit sie auf die Wegbeschreibung gucken konnte.
Als Unterkunft hatten wir uns das Christmas Bed and
Breakfast ausgesucht. Natuerlich fahren wir in der Dunkelheit erst einmal an dem Haus vorbei. Als wir dann endlich die Einfahrt gefunden haben, heissen Penny und
Grant uns herzlich willkommen. In diesem Haus ist das ganze Jahr ueber Weihnachten. Die Zimmer heissen Santa Claus und Christmas Tree. Unser Zimmer ist das Victorian Zimmer.
Ueberall blitzten und blinken Weihnachtsdekorationen und Antiquitaeten. Penny und Grant sammeln naemlich Antiquitaeten und verkaufen sie dann an ihre Gaeste. Grant sagt uns gleich,
dass alles in dem Haus zu verkaufen sei. Natuerlich haengt ueberall auch das Preisschild.
Da es noch nicht zu spaet ist, wollen wir auf einen Gutenacht-Trunk noch in die Stadt
gehen. Penny empfiehlt uns das "Howl at the Moon" - eine Pianobar in der Stadtmitte. Bis dorthin sind es etwa 1,5 Meilen. Daher nehmen wir das Auto und machen uns auf den Weg
in die Innenstadt. Dort angekommen muessen wir feststellen, dass die Parkplatzsituation miserabel ist. Es gibt zwar viele Parkplaetze, die sind aber recht teuer (5 USD tagsueber
und 8 USD (!) abends). Anscheinend muessen wir wohl in den sauren Apfel beissen, wenn wir heute noch etwas erleben wollen. Also stellen wir das Auto ab und machen uns im Nieselregen zu Fuss auf den Weg. Zuerst
drehen wir eine Runde durch die Innenstadt. Dann gehen wir in die Pianobar. Die Bar liegt im ersten Stock. In der Mitte stehen zwei Klaviere, an denen zwei Pianisten einander gegenueber sitzen
und spielen. Dazu gibt es noch einen Schlagzeuger und einen Bassisten. Die Bar ist gerammelt voll und die Stimmung ist super. Wir holen uns ein Bier und geniessen die Atmosphaere. Die Musik regt zum
mitsingen und tanzen an. Gegen Mitternacht machen wir uns dann auf den Weg zurueck in unser Weihnachtszimmer.
Am naechsten Morgen sind wir schon frueh auf. Schliesslich wollen wir heute viel angucken. Der Wetterbericht sagt, dass es frueh morgens ein bisschen geschneit hat. Das erste mal seit 1974. Als wir
rausgucken, ist allerdings kein Schnee mehr da - dafuer Nieselregen. Aus der Kueche kann man schon den frischen Kaffe und die Waffeln riechen.
Nach dem Fruehstueck fahren wir wieder nach Downtown. Wir parken diesmal in der River Center Mall. Da es bei Regen keine Bootsfahrten auf den San Antonio River gibt, gehen wir als erstes in das Texas
Adventure. Das Texas Adventure ist eine holographische Schau ueber die Schlacht um die Mission Alamo. So nach und nach ergibt der Spruch "Remember the Alamo" auch fuer uns einen Sinn. 1836
wurden die 150 Soldaten und Freiwilligen, die die Mission verteidigten, von mexikanischen Truppen besiegt. Mit seiner Uebermacht liess General de Santa Ana ausser Frauen und Kindern keine
Ueberlebenden. Unter den Toten waren auch Commander William Travis, David Crockett und Jim Bowie. Die Erinnerung an dieses Gemetzel wurde ein paar Wochen spaeter zum Schlachtruf in San
Jacinto. "Remember the Alamo", riefen die texanischen Soldaten, als sie unter General Sam Houston die Mexikaner geradezu ueberrannten. (http://www.tsl.state.tx.us/treasures/republic/alamo-01.html) Nach der Vorstellung sehen wir uns "The Alamo" an. Die Kirche
der kleinen Mission und ein paar Haeuser sind erhalten. In der Kirche erfahren wir, wie sich die Schlacht zugetragen hat. Danach gehen wir in das Nebengebaeude. Dort gibt es neben
Souvenirs auch eine Ausstellung ueber die Geschichte des Bowie Messers. Jim Bowie soll nach einem Gemenge mit einem General immer ein Messer bei sich getragen haben. Mehrere
Schmiede haben seit dem behauptet, dass sie das erste Bowiemesser geschmiedet haetten. Weil das Jagdmesser so scharf und gefaherlich war, ist es in einigen Staaten verboten
worden. Immer wieder gab es toedliche "Unfaelle", weil die Bowiemesser um einiges schaerfer als herkoemmliche Messer waren.
Vom Alamo aus wenden wir uns nach links zum Menger Hotel (1859). Unter den Gaesten waren General Robert E. Lee und Oscar Wilde, um nur einige zu nennen. Das im viktorianischen Stil erbaute
Hotel ist gut erhalten und in der Halle kann man die alten Kronleuchter bewundern. Wir fuehlen uns direkt ins 19. Jahrhundert zurueckversetzt.
Weiter geht es die Alamo Street entlang, vorbei an "Joske's" - heute Dillard's - dem aeltesten Kaufhaus der Stadt. Das Kaufhaus gehoert zur Rivercenter-Mall. Wenn man um das Kaufhaus herum geht,
kommt man zur St. Joseph's Catholic Church. Die Kirche wurde 1876 von deutschen Einwanderern gebaut. Von innen kann man wunderschoene glaeserne Fenstebilder betrachten, die aus Muenchen importiert wurden.
Wir wenden uns wieder der Alamo Street zu und kommen zu "La Villita". Das kleine Dorf innerhalb von San Antonio war eine der ersten Siedlungen in der Gegend. In den dreissiger und vierziger Jahren
haben sich hier viele Kuenstler angesiedelt. Hier bwundern wir unter anderem Schmuck, Gemaelde, Holz- und Lederarbeiten, die man auch erwerben kann. An La Villita grenzt das Arneson River Theatre (Tel.:
210-207-8610) an. Die Buehne des kleinen Theaters ist auf der einen Seite des San Antonio Rivers, waehrend die Sitze in einem Halbrund auf der andren Seite sind. Wir schlendern ein
Stueckchen am River Walk entlang, bis wir zu einer der Hochwasserschleusen kommen. Von da aus machen wir uns auf den Weg zur Main Plaza. An der Main Plaza steht das Rathaus und die San Fernando
Cathedral, eine der aeltesten Kirchen in Texas. Sie wurde von Einwanderern aus den Kanarischen Inseln im Jahre 1738
gebaut. Hinter der Kathedrale befindet sich die Military Plaza, der Drillplatz der spanischen Garnision, die hier um 1718 stationiert war.
Da uns kalt ist und wir Hunger haben, machen wir uns schnell auf zum
mexikanischen Markt. Unser Ziel ist La Margerita (120 Produce Row / Market Square, Tel. 210-227-7140), ein TexMex Restaurant mit grossen Margeritas, guten Essen und Mariachi-Bands. Nach dem
Essen gucken wir uns den Market Square an. "El Mercado" ist ein sehr grosse Halle mit kleinen mexikanischen Geschaeften. Hier findet man fast alles: Schmuck, Reiseandenken, Kleidung, Schuhe und so weiter.
In der naechsten Halle findet sich der Farmers Market. Als wir ankommen findet hier gerade eine Tanzvorfuehrung statt.
Unser naechster Stop ist das Navarro Haus in 228 S. Laredo St. (Tel.: 210-226-4801). Jose Antonio Navarro war eine der Schluesselfiguren im 19. Jahrhundert, als aus den spanischen Gebieten der Staat
Texas wurde. 1821 war er Buergermeister von San Antonio, 1836 war er einer der Unterzeichner der texanischen Unabhaengigkeitserklaerung und 1845 der einzige gebuertige Texaner, der die
Beitrittserklaerung zu den Vereinigten Statten unterschrieb. Das Haus wurde um 1850 gebaut und ist eine Mischung aus mexikanischen, franzoesischen und deutschen Einfluessen. Von dort aus gehen wir zum spanischen Gouverneurspalast
am Military Plaza (105 Plaza de Armas, Tel.: 210-224-0601). Das Gebaeude wurde 1749 fuer den damaliger spanischen Gouverneur errichtet. Es gibt hier viele zeitgenoessische
Einrichtungsgegenstaende zu besichtigen. Ausserdem gibt es einen wunderschoenen Garten. Nach dem Besuch des Gouverneurspalastes lassen wir den nachmittag mit dem IMAX Film "Alamo, the Price of Freedom" in der River Center Mall ausklingen.
Danach beginn unser Abendprogramm: Ein Konzert im Alamodome (100 Montana Street, Tel.: 210-207-3652). Der Alamodome ist die Heimat der San Antonio Spurs, einer
Basketball-Mannschaft, und besitzt das weltgroesste verschiebbare Sitzsystem.
Am Sonntag ist endlich schoenes Wetter. Nach dem
Fruehstueck - es gab einen fantastischen Auflauf - geniessen wir den Morgen mit einer Bootsfahrt auf dem San Antonio River. Danach laufen wir noch eine Weile am River Walk
entlang. Im Hard Rock Cafe wollen wir ein T-Shirt erstehen, doch die Verkaeuferin sagt uns, dass es die T-shirts nur in kleinen Groessen gibt. So macht das Hard Rock Cafe kein
Geschaeft mit uns. Unser letzter Stop an diesem Tag ist der Hemisphere-Park. Dieser Park wurder 1968 fuer die Weltausstellung gebaut. Eine der Attraktionen in diesem Park
ist der Tower of the Americas (600 Hemisphere Park, Tel.: 210-207-8616). Von dem 750 Fuss hohen Turm hat man einen fantastischen Ausblick ueber San Antonio. Der Turm hat auch ein Drehrestaurant.
Beigeistert von der Aussicht machen wir uns auf den Heimweg.
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